Die Geschichte von „Wahrheit oder Pflicht“

„Wahrheit oder Pflicht“ ist das Partyspiel schlechthin! Aber hast du dich jemals gefragt, woher es kommt? Die Antwort ist nicht so einfach. Es ist eine komplexe Geschichte, die größtenteils unerforscht ist.

Das Spiel „Wahrheit oder Pflicht“ ist bei Kindern und Erwachsenen gleichermaßen beliebt und bleibt bis heute ein echter Klassiker. Im Laufe der Jahre hat es sich zu einem festen Bestandteil von Partys und Sleepovers rund um den Globus entwickelt. Und das aus gutem Grund!

Interessanterweise existiert dieses Spiel schon seit Jahrhunderten. Hinter seiner lustigen und unschuldigen Fassade verbirgt sich eine faszinierende Geschichte. Schauen wir uns an, wie sich das Spiel im Laufe der Zeit entwickelt hat und warum es über Generationen hinweg so beliebt geworden ist.

Wenn du bereit bist, in den Spaß von „Wahrheit oder Pflicht“ einzutauchen, schau dir diesen umfassenden Guide voller Tipps, Regeln und kreativen Ideen für einen lebhaften und unvergesslichen Spieleabend an.

Die Ursprünge von „Wahrheit oder Pflicht“

Das Spiel „Wahrheit oder Pflicht“ hat seinen Ursprung in England. Ursprünglich “Questions and Commands” (auf Deutsch: Fragen und Befehle) genannt, wurde dieses Spiel im 16. Jahrhundert von Erwachsenen gespielt. Sein Ziel war es, die Leute dazu zu bringen, ihre tiefsten Geheimnisse auszuplaudern oder verrückte Aufgaben zu erfüllen. 1

Fragen und Befehle

Die frühesten Hinweise auf “Questions and Commands” finden sich in einem französisch-englischen Wörterbuch von Guy Miege aus dem Jahr 1677. Hier ist eine freie Übersetzung der frühesten Definition dieses Spiels: 1

“It’s a game that is called so, or one that presides over giving each of the company a certain number of questions to be met and commandments to which to be obeyed, for whatever reason they believe.”

Hier noch einmal auf Deutsch:

„Es ist ein Spiel, das so genannt wird, oder ein Spiel, bei dem jede/r aus der Gesellschaft eine bestimmte Anzahl von Fragen gestellt bekommt, die er/sie erfüllen muss, und Befehle, denen er/sie gehorchen muss, aus welchem Grund auch immer.“

„Wahrheit oder Pflicht“ wird oft als wagemutiges Spiel unter den Gesellschaftsspielen für Kinder bezeichnet und wurde bereits 1345 in Frankreich ‘Roi qui ne ment’ genannt. Es wurde sogar schon 1868 im Camp Laurence in Little Women gespielt! 2

Schon damals war das Spiel eine Form der Sozialisierung und des Aufbaus von Beziehungen zu anderen. Die Spielenden hatten die Wahl, entweder eine spannende Frage zu beantworten oder eine gewagte Aufgabe zu erfüllen.

Die kuriose Geschichte des britischen Liebesspiels

Wusstest du, dass dieses Spiel in England benutzt wurde, um jemanden in eine Beziehung zu locken? Richtig gelesen! Im 17. Jahrhundert wurde es gespielt, um mit jemandem zu flirten, an dem man interessiert war.

Eine der frühesten Mutproben, die es je gab, sollte das britische Bürgertum des 17. Jahrhunderts dazu bringen, sich zu verlieben, und lautete „A Lady was commanded to put her busk in a Gentlemans codpifs.“ Was so viel heißt wie: Die Frau wurde aufgefordert, ihr Korsett in die Hose eines Mannes zu stecken. 3

Du denkst, extreme Aufgaben sind ein neuer Trend? Falsch gedacht!

Als das Spiel weiterentwickelt wurde, wurde es sogar zu einer Weihnachtstradition unter den Viktorianern. Wenn die Spieler/innen sich weigerten, die Aufgabe zu erfüllen oder die Frage zu beantworten, mussten sie eine Strafe zahlen oder ihr Gesicht mit Ruß beschmieren lassen. 4

Klingt hart? Nun, es war schließlich das viktorianische Zeitalter!

„Wahrheit oder Pflicht“ als Abendunterhaltung

Im 19. Jahrhundert galt „Wahrheit oder Pflicht“ als beliebte Abendunterhaltung und wurde sogar in bekannten englischen Publikationen, wie The Spectator, vorgestellt. Menschen nutzten es oft, um die Zeit auf langweiligen Partys oder gesellschaftlichen Zusammenkünften zu vertreiben. 5 6

Ganz ohne technische Hilfsmittel wurden Spiele wie „Wahrheit oder Pflicht“ schnell zu einem beliebten Weg, das Eis zu brechen und jede Zusammenkunft aufzulockern. Sogar in Gesprächen spielten Leute eine Runde, um spannende Details über einander herauszufinden. 6

„It is a great convenience to those who want wit to furnish out a conversation, that there is something or other in all companies where it is wanted substituted in its stead, which according to their taste, does the business as well. Of this nature is the agreeable pastime in country-halls of cross-purposes, questions and commands, and the like.“

Eine Illustration von 1788 zeigt sogar eine Gruppe von wohlhabenden britischen Männern mit ihren Perücken und formeller Kleidung. Einer der Männer befiehlt einem anderen Mann, seinen Kopf unter den Unterrock eines weiblichen Gast zu stecken, und alle schauen zu und lachen. 7

Offensichtlich waren die Menschen aus dem 18. Jahrhundert nicht anders als die heutigen Studierenden. Die Evolution von „Wahrheit oder Pflicht“ setzte sich bis ins 19. Jahrhundert fort, wo es in verschiedenen Ländern verschiedene Formen und Namen annahm.

Eine Abwandlung von „Wahrheit oder Pflicht“

Irgendwann im späten 18. oder frühen 19. Jahrhundert beschreibt ein Buch etwas, das ein wenig anders aussieht als das, was wir vom modernen „Wahrheit oder Pflicht“-Spiel kennen. Zum Beispiel zeigt eine Seite drei Affen in schicker britischer Kleidung. Die Bildunterschrift lautet:

Befehl,­–Nimm das.
Frage,­–Was ist das?

Antwort.
Drei Affen an einem Stamm gebunden,
Zwei Würstchen, an denen kein Hund erstickt.
Und auch kein breitmäuliger, hüpfender Frosch.

Es sieht verwirrend aus, besonders wenn man die Regeln nicht kennt. Aber dieses Spiel ist eine interessante Variante des Spiels „Simon Says“. Es dreht sich alles um Poesie und ein gutes Gedächtnis, denn die Spieler/innen müssen sich die dummen Befehle und Antworten merken. 8

Die moderne Variante von „Wahrheit oder Pflicht“

Im 20. Jahrhundert hat sich das Spiel zu seiner heutigen Form entwickelt. Es taucht in Popkultur-Referenzen auf, wie in Sitcoms, Filmen und sogar in der Musik.

Musikalisch und filmisch hat Madonna das Spiel als Titel für einen ihrer Songs in ihrem Dokumentarfilm von 1991, „Truth or Dare“, ausgewählt. 9 Im Film singen und tanzen eine Gruppe von Frauen zu einem zeitgemäßen Song mit ikonischen Lyrics:

“Truth or dare / Loving me is like playing with dynamite / But I’m the girl you just can’t get enough of.”

2018 wurde auch ein Film mit dem gleichen Namen veröffentlicht, in dem Lucy Hale und Tyler Posey als Hauptfiguren auftreten, die in eine düstere Version von „Wahrheit oder Pflicht“ hineingezogen werden. Dieser Horrorfilm hebt das Spiel auf eine ganz neue Ebene, da die Spieler/innen von übernatürlichen Kräften verfolgt werden, wenn sie sich weigern, ihre Aufgaben zu erfüllen. 10

Dieses Element des ‘Wähle dein eigenes Abenteuer’ bleibt weiterhin einer der Hauptgründe für seine immense Beliebtheit bei allen Altersgruppen. Als das Spiel sich weltweit verbreitete, begann es, verschiedene Namen wie “dare, dare, double dare, kiss, truth, promise,” in Australien oder “truth dare, double dare, love, kiss or promise” in England anzunehmen. 11

Lust auf einen Abend voll Lachen und überraschenden Enthüllungen? Entdecke unsere Sammlung der besten „Wahrheit oder Pflicht“-Fragen, die mehr Spaß und Spannung in deine Treffen bringen werden.

Spiele „Wahrheit oder Pflicht“ online

Heute haben wir das Spiel noch einfache gemacht! Du musst dir keine Fragen mehr auf Zettel notieren oder dir spontan Aufgaben einfallen lassen.

Unser Online-Spiel „Wahrheit oder Pflicht“ bietet über 1.000 spannende Fragen und Aufgaben aus verschiedenen Kategorien wie ‘Beliebt’, ‘Extrem’ oder ‘Für Paare’, um deinen Spieleabend spannender zu machen.

Lade jetzt unsere kostenlose „Wahrheit oder Pflicht“-App herunter, oder spiele direkt auf unserer Website!

Für iPhone herunterladen Für Android herunterladen
Online spielen

  1. Miège, G. (1677). A new dictionary, french and english. United Kingdom: Thomas Basset. ↩︎ ↩︎

  2. Opie, I. A., Opie, P. (2008). Children’s Games in Street and Playground: Chasing, catching, seeking. United Kingdom: Floris Books. ↩︎

  3. Phillips, E. (1685). The Mysteries of Love&Eloquence; or the Arts of wooing and complementing, etc. The preface signed: E. P., i.e. Edward Phillips. United Kingdom: James Rawlins, for Obadiah Blagrave. ↩︎

  4. Brewer, E. C. (1895). Dictionary of Phrase and Fable: Giving the Derivation, Source, Or Origin of Common Phrases, Allusions, and Words that Have a Tale to Tell. United Kingdom: Cassell. ↩︎

  5. The First Number of The SPECTATOR". The Times. No. 13637. 5 July 1828. p. 4, column D. Archived from the original on 7 October 2018. Retrieved 7 October 2018. ↩︎

  6. The Spectator: Complete in One Volume [no. 1-635; Mar. 1, 1710/11-Dec. 20, 1714] With Notes and a General Index. (1828). United Kingdom: Jones and Company. ↩︎ ↩︎

  7. Humphrey, H. (1788). Questions & Commands: or The Mistaken Road to Hereford: A Sunday Evening’s Amusement. ↩︎

  8. The Gaping Wide-mouthed Waddling Frog: A New Game of Questions & Commands. (1817). United Kingdom: E. Wallis, and J. Wallis. ↩︎

  9. Truth or Dare. (1991). AFI Catalog of Feature Films. Retrieved 22 June 2023. ↩︎

  10. Mendelson, S. (January 3, 2018). “Blumhouse Claims Ownership Over Lucy Hale’s ‘Truth Or Dare’” ↩︎

  11. Live Journal. (2014). History of Truth or Dare. Live Journal ↩︎

Durchsuchen Sie alle Artikel